Vergangenen Sonntag fand die Diplommodenschau der Mode Design Schule Zürich statt. Die Diplomandinnen präsentierten jeweils fünf Kleidungsstücke, die zusammen eine „Mini-Kollektion“ ergaben. Nebst den kreativen Namen der Kollektionen ist mir vor allem die Ideenvielfalt der Diplomandinnen sehr positiv aufgefallen. Alle glänzten mit extravaganten Designs und einer unverkennbaren Linie, die die einzelnen Kreationen zu einer Kollektion formte.
Nach einer informativen Ansprache präsentierte Salome Finschi ihre Kollektion Adron. Die Models schwebten in ihren wallenden, glänzenden Roben, begleitet von sanfter Musik, feengleich durch den Saal. Besonders schön fand ich die Idee, die Füsse mit Silberfarbe zu bemalen, anstatt Schuhe zu tragen.
Meine Lieblingskreation war eine Kombination aus türkiser Satinhose und drapiertem, kobaltblauem Foulard als Oberteil.
Im Gegensatz zu Salome Finschis femininen und sinnlichen Entwürfen unterstrich Fitore Neziri mit ihrer Kollektion Baresha die starke, kämpferische Seite der Frau. Tiefschwarzer Lidstrich, voluminöse Frisuren, markanter Haarschmuck und Ledermokassins komplettierten ihre orientalisch angehauchten Designs.
Die Kombination des feuerroten Mantels zu einer schlichten, weissen Bluse und schwarzer Hose war besonders bestechend.
Gabriela Martinovic setzte den Schwerpunkt ihrer Kollektion Revue auf das Stilelement Fransen. Dazu wählte sie dezente Farben. Dies sorgte dafür, dass die Fransen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen und nicht mit der Farbe konkurrierten. Zu ihren Kreationen wählte Martinovic flache Metallicsandalen, was die glamouröse Seite der Designs hervorhob.
Mein Favorit der Kollektion und auch der gesamten Show ist dieses schwarze Maxikleid. Es fällt wunderbar leicht und fliessend, schimmert leicht und ist das perfekte Supplement zu den Fransendetails am Dekolleté.
Laura Kopp fertigte für ihre Kollektion Woodan Accessoires und Kleidungsstücke aus zersägten Ästen an. Diese unkonventionelle Materialwahl überraschte und das Ergebnis war sehr beeindruckend. Die Weste aus Holz gewinnt daher auf jeden Fall den „Preis für Kreativität“.
Die Holzkette gefiel mir ebenfalls sehr, besonders in Kombination mit dem schlichten, weissen Kleid. Einzig und allein bei der Schuhwahl war ich etwas skeptisch – noch konnte ich mich nicht mit Birkenstock anfreunden.
Christina Eberts Kollektion Cyborg entführte die Zuschauer in die Welt der Science Fiction. Im ersten Teil der Kollektion waren knallgrüne Kleidungsstücke aus Neopren mit stark betonten Schultern zu bestaunen. Als eleganter Ausgleich dienten smaragdgrüne Pailletten.
Doch Ebert kann auch anders: der zweite Teil der Kollektion verzauberte mit dezenten Grautönen und viel Glamour.
Phyllis Voser schuf mit ihrer Kollektion Le Coeur De La Fleur eindrucksvolle Designs mit vielen Raffungen, die mit schlichter Eleganz und grosszügigem Volumen glänzten. Besonders die Kombination von gerafftem Oberteil und anliegendem Bleistiftrock als Ausgleich überzeugte mich.
Mit Glitzersteinen, Holz, Pailletten, Seide und Neopren ist die Diversität der Materialien, die für die Diplomkollektionen verwendet wurden, noch lange nicht komplett. Fabienne Maurer lieferte mit der Kollektion Metamorphosis einen weiteren Beitrag und kombinierte zarte Federkleider und knappe Bodies zu derben Bikerboots. Die Farben – Schwarz und Weiss – unterstrichen diesen Kontrast zusätzlich.
Lena Schneiter lieferte mit Lentico das farbenfrohe Gegenteil zur Metamorphosis. Sie setzte auf metallen glänzende Stoffe in den Komplementärfarben rot und grün, kombinierte zweifarbige Boots dazu und verlieh dem Ganzen mit schillernden Augenapplikationen den letzten Schliff.
Karola K. sorgte für etwas Abwechslung in der von Frauen dominierten Szene und schuf Mode für Männer. Sie zeigte sich experimentierfreudig was die Materialwahl angeht und verwendete Neopren kombiniert zu transparent schimmernden Stoffen und glänzenden Details. Weisse Kopfhörer und Sneakers vollendeten die Looks.
Karola K’s Kollektion trägt den aussergewöhnlichen Namen m3rk@6a (sprich: Merkaba)
Elisa Russo schuf die punkige Kollektion Durchunddurchtshirt, in der sie bedruckte T-Shirts und Kleider in den Farben Schwarz, Weiss, Grau und Königsblau mit Metallketten und schwarzen Stiefel kombinierte.
Auch Miriam Balli setzte mit Kindom of Mist mehrheitlich auf die Farben Schwarz, Weiss und Grau. Besonders kreativ und gelungen fand ich das metallene Top, das mich ein wenig an einen Ritter erinnerte und das mit dem fliessenden Rock besonders gut zur Geltung kam.
In der Galerie können Sie weitere Kreationen der Diplomandinnen bewundern:
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Fotos von Walter Schärer
Super kreativ, schöne Farbkombinationen.
Es ist sehr futuristisch.
Bravo!
Ja, mir gefallen die meisten Kollektionen auch sehr gut! :-)
Was diese Diplomandinnen da entworfen haben ist schon echt klasse. Die Festmode Zürich und die Abendkleider Zürich in wundervollen Farben mit tollen, futuristischen Designs gefallen mir richtig gut. Ein paar frische Ideen für die Mode.
Ja, die Entwürfe gefallen mir auch sehr gut!